Abies procera
Herkunft: ohne
Qualität: 2-jährig 1/1 im Container
Größe: 15-40cm
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Kurz und knapp |
+ anspruchslos in der Nährstoffversorgung, besiedelt auch sehr saure Standorte
+ wuchsstarke Tannenart
+ frost- und winterhart
+ bildet einen geraden Stamm mit wertvollem Nutzholz
Nachteile:
- wenig tolerant gegenüber Trockenheit
- konkurrenzschwach
- wenige forstliche Anbauerfahrungen in Deutschland
Edeltanne - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Schlank-kegelförmige, später mäßig breite, säulenförmige Krone mit glatter, silbrig-grauer, später graubrauner und rissiger Borke |
Höhe | 25 – 35 m |
Durchmesser (BHD) | 0,7 – 2 m |
Wuchstempo |
Mäßig - raschwüchsig |
Wurzelsystem | Herz-, bis Senkerwurzler |
Lebenserwartung | Bis 800 Jahre |
Hiebreife | 80 – 100 Jahre |
Verbreitung | Nordamerika (nordwestliche Pazifikküste) |
Boden | Frisch-feucht (nicht staunass), kalkarm, locker, sandig-lehmig bis lehmig |
pH-Wert | 4,5 - 7 |
Nährstoffbedarf | mäßig |
Wasserbedarf | hoch |
Lichtbedarf | mäßig – hoch |
Jahrestemperatur (Ø) | 4 – 11 °C |
Trockenheitstoleranz | niedrig |
Staunässetoleranz | niedrig |
Frosthärte | mäßig - hoch |
Pflanztermin | Frühjahr |
Pflanzabstand | 1,5 x 3 m; 3 x 3 m |
Verbiss |
mäßig - hoch |
Konkurrenzkraft |
niedrig |
Aussehen | Helles, harzfreies Holz ohne Kernfärbung und mit ausgeprägter Jahrringstruktur |
Rohdichte | 410 – 450 kg/m³ |
Besonderheit |
Begehrtes Konstruktionsholz, wurde im Zweiten Weltkrieg u. a. im Flugzeugbau verwendet |
Verwendung |
Bau- und Konstruktionsholz, Papier- und Zellstoffindustrie |
Form | Schlank, vorne stumpf mit oberseitiger Vertiefung |
Größe | 2,5 – 3,5 cm lang |
Farbe |
Blaugrün |
Laub |
immergrün |
Form | Kugelige Zäpfchen Astunterseite (♂), senkrecht Astoberseite (♀) |
Farbe | Karminrot bis hellgelb (♂), gelblich (♀) |
Größe |
0,6 cm groß (♂), unscheinbar (♀) |
Blütezeit |
Mai - Juni |
Form | Zylinderförmige Zapfen |
Farbe | Hell- bis purpurbraun |
Größe | 12 – 20 cm lang |
Reife | August – September |
Derzeit in Europa kaum forstlich kultiviert, findet die Pazifische Edel-Tanne bzw. Silber-Tanne hierzulande nur in Parks und Gärten als Ziergehölz Verwendung. Durch ihre ansprechende Erscheinung und die lange Haltbarkeit der Nadeln, ist sie besonders als Christbaum gefragt. Die ursprünglich im pazifischen Nordwesten der Vereinigten Staaten vorkommende Tannenart wird im natürlichen Verbreitungsgebiet als forstlich angebautes Nutzholz sehr geschätzt und ist darüber hinaus in Großbritannien und in Japan besonders als Bau- und Konstruktionsholz sehr begehrt.
Die Edeltanne besitzt von allen bekannten Arten der Gattung Abies das höchste Wuchspotenzial bei beachtlicher Geradschaftigkeit. Im Ursprungsgebiet erreicht sie Höhen von bis zu 80 m und einen Stammdurchmesser von über 2,5 m. In Europa werden 25 – 35 m an Höhe und 0,7 – 2 m an Durchmesser erzielt, bei einem Maximalalter von 800 Jahren.
Die Edeltanne gilt nicht per se als klassischer Klimabaum. Dazu fehlt ihr als Baumart der montanen und luftfeuchten Lagen die Toleranz gegenüber Trockenperioden. Jedoch zeichnet sie sich durch eine hohe Frost- und Winterhärte aus und ist durch ihr weitreichendes Wurzelsystem sturmfest und durch ihre schmale Kronenform weder schnee-, noch eisbruchgefährdet.
Neben ihrer hohen Wuchsleistung bildet sie ein wertiges Holz bei einer sehr geringen Abholzigkeit des Stammes aus, welches im Gewicht und in den Verwendungsmöglichkeiten den der Weißtanne (Abies alba), der Küstentanne (Abies grandis) und auch der Fichte (Picea abies) entspricht.
Abies procera bevorzugt sommerkühle, luftfeuchte Lagen mit hohen Niederschlägen (ab 1.000 mm/Jahr). Dabei stellt sie mittlere Nährstoffansprüche an den Boden, ist wie viele Tannenarten recht bodenvag, meidet aber kalkreiche und zu trockene Standorte. Sie unterscheidet sich innerhalb der Gattung allerdings durch ihre Lichtbedürftigkeit. Schirm wird in der Jugend nur bedingt ertragen, volle Bäume gedeihen nur bei voller Sonne optimal. Staunasse Böden werden gemieden, schwere Böden werden nur sehr schwer durchwurzelt. Als Baumart des Bergwaldes ist sie gut an ein Wachstum auf Hängen angepasst.
Die Edel-Tanne bildet überwiegend ein Herzwurzelsystem aus mit einzelnen tiefreichenden Senkerwurzeln.
Zwar reagiert Abies procera empfindlich auf längere Trockenzeiten, zeigt sich aber gegenüber allen anderen abiotischen Schadrisiken sehr resistent. Durch das späte Austreiben ist sie nicht spätfrostgefährdet und durch den schmalen Wuchs und das weitreichende Wurzelsystem stabil gegenüber Sturmschäden, Eis- und Schneebruch.
In allen Altersschäden können die für Nadelhölzer typischen Insekten- und Pilzschäden auftreten. Größere Schäden entstehen dadurch aber kaum, im Vergleich zur Weißtanne scheinen sie geringer auszufallen.
Aufgrund fehlender waldbaulicher Erfahrungen in Deutschland können nur allgemeine Pflegehinweise gegeben werden. Diese umfasst hauptsächlich eine konsequente Begleitwuchsregulierung, da die Edel-Tanne als Lichtbaumart konkurrenzschwach ist. Z-Bäume sind daher auch recht früh auszuwählen und zu fördern. Mit ca. 75 Jahren können dann durchschnittliche Brusthöhendurchmesser von 0,7 m bei einem sehr geraden Stammwachstum erwartet werden.
Das eher leichte Holz ist im Aussehen und in der Verwendung vergleichbar mit dem der Weißtanne (Abies alba) und dem der Fichte (Picea abies). Die Festigkeitseigenschaften liegen dabei zwischen dem Holz der Weiß- und der Küstentanne (Abies grandis) In Nordamerika, in Großbritannien und besonders in Japan ist das Holz der Edel-Tanne ein begehrtes Bau- und Konstruktionsholz.
Hösl, G. (2006): Wissen, was der Kunde in zehn Jahren will. LWF aktuell 55, S. 1-3.
Nimsch, H. (2013): Erfahrungen mit Abies-Arten in Südwestdeutschland. Abies-Jahrbuch, Bericht.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Vor, T. (2017): Kurzportrait Pazifische Edeltanne (Abies procera Rehd.). https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/kurzportrait-pazifische-edeltanne.