Sorbus torminalis
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ verkraftet Trockenheit und Hitze sehr gut
+ wichtiger Lebensraum und Nahrungslieferant für zahlreiche Tiere
+ besitzt bei guter Pflege eines der wertvollsten Hölzer auf dem Markt
+ wertholzträchtige Ergänzung von Waldrändern
Nachteile:
- benötigt Standorte mit optimaler Nährstoffversorgung
- konkurrenzschwach
- hoher Pflegeaufwand
Elsbeere - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Eiförmige bis kugelrunde Krone, dunkle, graubraune Borke kleinschuppig |
Höhe | 20 – 25 m |
Durchmesser (BHD) | über 1 m |
Wuchstempo |
langsam |
Wurzelsystem | Herzwurzler (weitreichend) |
Lebenserwartung | bis 300 Jahre |
Hiebreife | 60 - 80 Jahre |
Verbreitung | Sehr selten, heimisch (Mitteleuropa bis Kleinasien und Nordafrika) |
Boden | Mäßig trocken bis frisch, tiefgründig, kalk- und basenreich, südexponiert, lehmig (verträgt Ton) |
pH-Wert | 4,5 - 8 |
Nährstoffbedarf | hoch |
Wasserbedarf | gering - mäßig |
Lichtbedarf | Halbschattenbaumart |
Jahrestemperatur (Ø) | 10 – 17 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | niedrig - mäßig (zeitweise) |
Frosthärte | mäßig spätfrostgefährdet |
Pflanztermin | Herbst |
Pflanzabstand | 1,5 x 1 m |
Verbiss |
hoch |
Konkurrenzkraft |
niedrig - mäßig |
Aussehen | Gleichmäßig hell-rötlich mit unauffälliger, sehr feiner Struktur |
Rohdichte | 670 - 750 kg/m3 |
Besonderheit |
Sehr wertvolles und begehrtes Holz welches höchste Erlöse erzielt |
Verwendung |
Messerfurnier, Innenausbau, Möbel, Musikinstrumente |
Form | Breit eiförmig, gelappt, gesägt |
Größe | 6 – 12 cm lang |
Herbstfärbung |
Orangerot bis lederbraun |
Laub |
sommergrün |
Form | Lockere Trugdolden |
Farbe | Weiß |
Größe |
Dolde 10 - 12 cm lang, Blüte 1 - 1,5 cm groß |
Blütezeit |
Mai - Juni |
Form | Ei- bis birnenförmig |
Farbe | Rötlichbraun und weiß punktiert |
Größe | 1 – 1,8 cm lang |
Reife | Oktober - November |
Essbar | ja |
Der Elsbeerbaum, umgangssprachlich auch „Schöne Else“ genannt, ist ein sehr seltenes und wertvolles Gehölz aus der Familie der Rosaceae und ist nahezu in ganz Mittel-, Süd- und Westeuropa verbreitet. Von Nordafrika bis Kleinasien und dem Kaukasus besiedelt es bevorzugt die sonnigen Hänge kalkreicher Eichenmischwälder bis 1.000 m ü. NN.
In Mitteleuropa ist der Elsbeeren-Bestand in den letzten 150 Jahren stark zurückgegangen. Die großflächige Betriebsartenumwandlung ehemaliger Nieder- und Mittelwälder zu Hochwäldern ist der Hauptgrund dieses Rückgangs, da die Elsbeere im Vergleich zu den klassischen Wirtschaftsbaumarten Rotbuche (Fagus sylvatica), Fichte (Picea abies) und Eiche (Quercus robur; Quercus petraea) nur eine geringe Baumhöhe erreicht und sich dadurch nicht im natürlichen Konkurrenzkampf behaupten kann. Hinzu kommen geringe Reproduktionsraten (adulte Bäume tragen nur alle paar Jahre Früchte) und die hohe Anfälligkeit gegenüber Wildverbiss.
Der Baum erreicht Höhen von bis zu 25 m bei einem BHD von über einem Meter. Er kann bis zu 300 Jahre alt werden.
Die zukünftigen Klimabedingungen weisen auf höhere Temperaturen und längere Trockenphasen hin. Die wärmeliebende Elsbeere verkraftet Trockenheit sehr gut und kann sich durch diese Toleranz im Hochwald der Zukunft auch gegen die Buche und die Eiche behaupten und sich neu im Wald etablieren. Zwar benötigt sie wie viele Edellaubgehölze eine intensivere Pflege, jedoch ist ihr Holz von sehr hoher Wertigkeit und kann äußerst hohe Erlöse auf Submissionen erzielen.
Neben ihrem ökonomischen Wert und ihrer Anpassungsfähigkeit für den Klimawandel ist sie ökologisch wertvoll. Ihr weitreichendes Wurzelwerk bietet Erosionsschutz, ihre bodenpflegliche Blattstreu verrottet schnell und ihre Blüten und Früchte bieten Nahrung für zahlreiche Tierarten. Durch ihr besonderes Erscheinungsbild mit der kleingefelderten Borke, den im Herbst lebhaft gefärbten, attraktiven Blättern und ihren Blüten erfreut die Elsbeere auch jeden Waldbesucher.
In ihrer Standortswahl ist die Elsbeere eher anspruchsvoll. Gut gedeiht sie auf nährstoffreichen, kalkreichen, tiefgründigen, frischen Böden, am besten auf südexponierten Hängen. Sehr gut toleriert werden aber auch mäßig frische bis trockene Standorte. Sehr frische bis sehr nasse Standorte werden wiederrum gemieden. Sie kann zeitweise Staunässe tolerieren und wächst, mit verringerter Wuchsleistung, auch auf schweren, tonigen Böden.
Aufgrund ihres Lichtbedarfs wächst sie im Optimum in Eichenwäldern, wo sie sich auch schattentolerant zeigt und als Halbschattenbaumart kategorisiert werden kann. Gegen die Buche ist sie nur beschränkt fähig sich durchzusetzen, da sie neben ihres Lichtbedarfs im Bestand ein eher langsames und langanhaltendes Wachstum hat.
Bis auf eine mäßige Spätfrostgefährdung vor allem der Sämlinge sind keine nennenswerten biotischen oder abiotischen Risiken bekannt. Einzig und allein die hohe Verbissgefährdung stellt ein größeres Problem dar, ebenso wie der Wurzelfraß von Mäusen. Hier sind Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich.
Informationen über eine Waldbau mit der Elsbeere sind spärlich gesät, da ihr in der bisherigen Hochwaldbewirtschaftung keine bedeutende Rolle zukam.
Für eine künstliche Verjüngung bieten sich Freiflächen an. Hier können 20 – 30 cm hohe Sämlinge gruppenweise mit einem Abstand von 1,5 x 1,0 m gepflanzt werden. Dienende Baumarten zur natürlichen Astreinigung sollten erst später eingebracht werden. Dabei sollten wüchsige Mischbaumarten wie Esche (Fraxinus excelsior) oder Bergahorn (Acer pseudoplatanus) vermieden werden. Die Hainbuche (Carpinus betulus) oder die Winterlinde (Tilia cordata) bieten sich hier an.
Bei einer Bestandesbegründung in einem Eichen- oder Buchenaltbestand sollte eine ausreichende Lichtverfügbarkeit dringend gewährleistet sein. Daher sind frühe, zielgerichtete und wiederholte Freistellungen über die gesamte Umtriebszeit immer wieder notwendig. Wie bei der Vogelkirsche (Prunus avium) ist eine lange Dickung für eine gute Wuchsleistung optimal, da die Elsbeere im dichten Aneinanderwachsen in den ersten 30 – 40 Jahren eine besonders lange und astfreie Schaftlänge entwickeln kann. Danach kann durch Astung, die wiederholten Freistellungen und die Entnahme von Bedrängern der Zuwachs gezielt gesteuert werden, sodass schon innerhalb von 60 – 80 Jahren trotz eines generell langsamen und langanhaltenden Wachstum von S. torminalis BHDs von 45 cm erreicht werden können.
Seit Ende der 80er Jahre genießt das Holz der Elsbeere einen immer weiter anwachsenden Trend und hat sich zur teuersten Holzart in Deutschland entwickelt. Das gleichmäßig hell-rötliche, sehr dekorative Laubholz hat eine unauffällige Zeichnung und entwickelt gelegentlich einen dunkelrotbraunen Falschkern, welcher bei vielen Schreinern sehr begehrt ist. Das Holz ist schwer, hart, zäh, sehr biegsam und besitzt sehr gute Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften, welche mit Eichenholz vergleichbar sind. Allerdings ist es nur von geringer natürlicher Dauerhaftigkeit und nicht für die Anwendung im Außenbereich geeignet.
Gehandelt wird Elsbeere vorwiegend als Messerfurnier, Schnittholz oder Rundholz. Es ist ein beliebtes Ausstattungsholz im Innenausbau (Wand- und Deckenverkleidungen, Fertigparkett) und dient besonders zur Herstellung sehr exklusiver Möbel mit hohen Ansprüchen an Qualität und Design. Es wird ebenso im Musikinstrumentenbau (z. B. Klavier, Orgel, Dudelsackpfeife) verwendet.
Wegen seiner außerordentlichen Härte und Zähigkeit war es im 19. Jahrhundert ein wichtiges Holz für technische Anwendungszwecke in der Stellmacherei wie z. B. als Teil von Mühlmahlwerken, Walzen, Spulen, Kegeln, Holzschrauben, Weberschiffchen oder Kutschen (Radnaben, Achsen).
Ammer, C.; Wörle, A.; Förster, B.; Breibeck, J.; Bachmann, M. (2011): Konkurrenz belebt das Geschäft – aber nicht bei der Elsbeere. LWF Wissen 67, S. 24 – 28.
Blaschke, M.; Bußler, H. (2011): Pilze und Insekten an der Elsbeere. LWF Wissen 67, S. 22 – 23.
Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (2017): Alternative Baumarten im Klimawandel: Artensteckbriefe – eine Stoffsammlung. Forst BW.
GD-Holz (2020): Elsbeere – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/elsbeere.html.
Grosser, D. (2011): Das Holz der Elsbeere – Eigenschaften und Verwendung. LWF Wissen 67, S. 29 – 36.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Steinbauer, S.; Kirisits, T. (2008): Juwel des Wienerwaldes. Forstzeitung 3, 26.