Thuja plicata
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ anspruchslos in der Nährstoffversorgung
+ sehr schattentolerant in der Jugend
+ erreicht im Alter eine die Fichte übertreffende Wuchsleistung
+ attraktives Holz mit guter Beständigkeit
Nachteile:
- verträgt keine längeren Trockenphasen
- nicht sturmfest
- empfindlich gegenüber Frost
Riesenlebensbaum - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Schmal kegel- bis walzenförmige Krone mit dünner, brauner, sich streifig ablösender Borke |
Höhe | 25 – 40 m |
Durchmesser (BHD) | 0,5 – 2 m |
Wuchstempo |
Raschwüchsig (in der Jugend langsam) |
Wurzelsystem | Flachwurzler |
Lebenserwartung | Bis 1.000 Jahre |
Hiebreife | 100 – 120 Jahre |
Verbreitung | Nordwestliches Nordamerika |
Boden | Standorttolerant; tiefgründig, gut drainiert, schwach sauer, frisch-feucht |
pH-Wert | 6 - 8 |
Nährstoffbedarf | mäßig |
Wasserbedarf | mäßig – hoch (hohe Luftfeuchte) |
Lichtbedarf | Schattenbaumart |
Jahrestemperatur (Ø) | 5 – 11,5 °C |
Trockenheitstoleranz | niedrig - mäßig |
Staunässetoleranz | niedrig - mäßig |
Frosthärte | mäßig (früh- und spätfrostgefährdet) |
Pflanztermin | Frühjahr |
Pflanzabstand | 2 x 2 m; 3 x 3 m |
Verbiss |
niedrig - mäßig |
Konkurrenzkraft |
niedrig - mäßig |
Aussehen | Dunkelrotbrauner Kern mit hellem und schmalen Splint, deutlich gefladert, häufige Farbwechsel |
Rohdichte | 360 – 440 kg/m³ |
Besonderheit |
Gute Dauerhaftigkeit und hohes Stehvermögen, stark nachgefragt in den USA |
Verwendung |
Außenbereich (Fassaden, Dachschindeln), Innenausbau, Musikinstrumente |
Form | Eiförmig, lang zugespitzt, flach an Zweig angedrückt |
Größe | 0,1 – 0,6 cm lang, 0,1 – 0,2 cm breit |
Farbe |
Dunkelgrün, Unterseite weißgrau gefleckt |
Laub |
immergrün |
Form | Zäpfchen |
Farbe | Blassgelb (♂), grün-gelb (♀) |
Größe |
Kleiner (♂), 1 cm lang (♀) |
Blütezeit |
März - April |
Form | Schmal elliptisch, reif eiförmig |
Farbe | Braun |
Größe | 1 – 1,5 cm lang, 0,6 – 0,8 cm breit |
Reife | August |
Der Riesenlebensbaum ist eine Nadelbaumart des amerikanischen Nordwesten, wo sich das Herkunftsgebiet in zwei Areale aufteilt. Der westliche Teil erstreckt sich an der Pazifikküste von Alaska bis Nordkalifornien, der östliche Teil dehnt sich über die nördlichen Rocky Mountains aus. Er tritt dort sowohl im Tiefland als auch in Höhenlagen von bis zu max. 2.290 m ü. NN. auf. Er wird fälschlicherweise auch als „Rotzeder“ bzw. „Western Red Cedar“ betitelt, da der Geruch des Holzes und der Nadeln den der Zedern ähnelt. Er gehört aber der Familie der Zypressengewächse an und bildet dort die eigene Gattung Thuja (Lebensbäume).
T. plicata wurde in Deutschland erstmalig 1776 als Zierbaum eingeführt. Die erste forstliche Bestandesgründung mit Thuja erfolgte 1885 in Brandenburg. Die bisherigen Anbauversuche in Mitteleuropa werden allgemein als positiv beurteilt, die Wuchsergebnisse hängen allerdings stark von den Provenienzen ab. Gut geeignet erscheinen bisher Herkünfte von der Olympischen Halbinsel, den tieferen Lagen der Westkaskaden und die Inlandsherkünfte aus British Columbia.
In seiner Heimat erreicht er beachtliche Dimensionen, Höhen von 60 m und BHDs von bis zu 6 m sind keine Seltenheit. Dort gilt er mit einem Maximalalter von 1000 Jahren als Klimaxbaumart. In Deutschland wurden bei 71-jährigen Beständen in Niedersachsen 20 – 26 m Höhen und in 100-jährigen Beständen in Brandenburg 30 – 38 m Höhen gemessen.
Der Riesenlebensbaum gilt in Fachkreisen nicht nur als anbauwürdig in den atlantisch geprägten Standorten Deutschlands, sondern durch seine sehr breite Standortsamplitude, seine Bodenpfleglichkeit und sein spezielles Wuchsverhalten auch als eine sinnvolle und vielversprechende Ergänzung für unseren Wald der Zukunft. Wie bei der Stiel- (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petraea) ist er anfällig gegenüber längeren Trockenphasen, was bei der Standortswahl berücksichtigt werden sollte.
T. plicata kann als nicht invasiv eingestuft werden, da der Baum äußerst selten Reinbestände bildet, nur truppweise vorkommt und als schattentolerante Art im juvenilem Stadium sehr langsam wächst.
Als Schattenbaumart wächst der Riesenlebensbaum nur sehr langsam in der Jugendphase, nimmt aber im Alter an Wachstumsgeschwindigkeit zu und überholt in der Volumenleistung sogar die Fichte (Picea abies). T. plicata gilt als winterhart, enorm standortstolerant und deckt sowohl schwach trockene, nährstoffarme als auch feuchte, nährstoffreiche Gebiete ab. Er gedeiht auf flachgründigem Kalkgesteinen, Lössböden und grobkörnigen Verwitterungsböden. Des Weiteren ist der Riesenlebensbaum in seiner Heimat extremen Temperaturen und stark schwankenden Niederschlagsmengen ausgesetzt, was seine enorme Anpassungsfähigkeit weiter bekräftigt.
Optimal wächst T. plicata auf tiefen, gut drainierten, schwach sauren und vor allem feuchten Böden und zeigt dort ein sehr hohes Ertragsniveau. Auf sehr trockenen oder staunassen Böden sind die Ausfälle hoch. In Deutschland bieten sich daher atlantisch geprägte Lagen als Anbaugebiete an.
Längere Dürren machen dem Riesenlebensbaum sehr zu schaffen, wenn nicht ausreichend Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist. Sowohl gegenüber Frühfrost als auch gegenüber Spätfrost zeigt sich der Riesenlebensbaum empfindlich. Zudem ist er durch sein flaches und weitstreichendes Wurzelsystem windwurfgefährdet.
Über das Wissen eines forstlichen Managements des Riesenlebensbaum besteht noch ein großer Bedarf an Forschung und Praxiserfahrungen. Die bisherigen Anbauversuche bekräftigen allerdings die Anbauwürdigkeit von T. plicata. Zudem ist sie als schattentolerante Baumart waldbaulich vielseitig einsetzbar für z. B. einen Voranbau unter Schirm zusammen mit Mischbaumarten wie Rotbuche (Fagus sylvatica), Eiche (Quercus robur ssp.) oder Roteiche (Quercus rubra). Sie könnte eine echte Alternative zu anderen Nadelholzarten wie Fichte (Picea abies) oder Douglasie (Pseudotsuga menziesii) sein.
Wie bei der Bezeichnung des Baumes fällt hier fälschlicherweise ebenfalls der Begriff „Western Red Cedar“. Das Thuja-Holz wird auch teilweise als Zedernholz gehandelt. Jedoch ist das leichte Holz des Riesenlebensbaum vergleichbar mit denen der echten Zedernholzarten und ebenso sehr dauerhaft mit einem guten Stehvermögen.
Das Holz besitzt einen dunkelrotbraunen Kern und ist sehr ansehnlich. Nicht nur in den USA wird es stark nachgefragt, auch als Importholz erfreut es sich immer mehr an Beliebtheit. Es wird häufig im Außenbereich für Fassaden, Dachunterstände oder -schindeln genutzt. Im Innenbereich dient es als Verkleidung (besonders in Feuchträumen) oder für Musikinstrumente (Gitarren).
GD-Holz (2020): Western Red Cedar – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/western-red-cedar.html.
Huber, G.; Storz, C. (2014): Zedern und Riesenlebensbaum – welche Herkünfte sind bei uns geeignet? LWF Wissen 74, S. 63 – 71.
Panka, S. (2014): Der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata Donn ex D. Don) – Wuchsleistung einer bisher unterschätzten Baumart in Brandenburg. Landesbetrieb Forst Brandenburg, Forst Eberswalde.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Vor, T. (2015): Kurzportrait Riesenlebensbaum (Thuja plicata). https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/kurzportrait-riesenlebensbaum.