Juglans nigra
Herkunft: ohne
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Größe: 40-70cm
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Kurz und knapp |
Vorteile:
+ bildet einen langen und astfreien Stamm mit einem wertvollen Nutzholz
+ auf optimalen Standorten schnellwüchsig
+ sehr klimarobust und nicht vom Verbiss betroffen
Nachteile:
- benötigt beste Standorte
- sehr hoher Pflegeaufwand
Schwarznuss - Steckbrief |
Aussehen (Habitus) |
Unregelmäßige, breit abgerundete bis weit ausladende Krone, graubraune Borke tief gefurcht |
Höhe | 20 – 35 m |
Durchmesser (BHD) | 1 – 2,5 m |
Wuchstempo |
mäßig – hoch (in der Jugend raschwüchsig) |
Wurzelsystem | Pfahlwurzler (extreme Wurzellängen in der Jugend) |
Lebenserwartung | 130 – 250 Jahre |
Hiebreife | 60 – 80 Jahre |
Verbreitung | Östliches bis südöstliches Nordamerika |
Boden | Feucht, tiefgründig, gut drainiert, sandig-lehmig, idealerweise kalkreich, Auenwald (ehem. Eschen-Standorte) |
pH-Wert | 5 – 8 |
Nährstoffbedarf | hoch |
Wasserbedarf | hoch |
Lichtbedarf | Lichtbaumart |
Jahrestemperatur (Ø) | 8 – 15 °C |
Trockenheitstoleranz | hoch |
Staunässetoleranz | niedrig – mäßig (zeitweise) |
Frosthärte | mäßig (in der Jugend frostgefährdet |
Pflanztermin | Herbst |
Pflanzabstand | 10 x 4 m; 5 x 2 m |
Verbiss |
sehr niedrig |
Konkurrenzkraft |
hoch |
Aussehen | Dunkles, schokobraunes Kernholz mit hell-gelblichen Splint |
Rohdichte | 590 – 660 kg/m3 |
Besonderheit |
Begehrtes und wertvolles Furnierholz mit ansprechender Farbe |
Verwendung |
Furnierholz, Möbel, Klavierbau, Innenaustattung, Gewehrschäfte |
Form | Gefiedert, einzelne Blättchen länglich-eiförmig bis lanzettlich und unregelmäßig gesägt |
Größe | 20 – 60 cm lang |
Herbstfärbung |
Gelb |
Laub |
sommergrün |
Form | Waluenförmige Kätzchen (♂), senkrechte Ähren (♀) |
Farbe | Grünlich-gelb (♂), grün bis rötlich (♀) |
Größe |
5 - 12 cm lang(♂), 1 - 1,5 cm groß (♀) |
Blütezeit |
April - Mai |
Form | Echte Nuss kugelig bis abgeflacht kugelig mit grüner Fruchthülle |
Farbe | Fruchthülle hellgrün bis grün-gelb, Nuss braun bis schwarz |
Größe | 2,5 – 3,5 cm |
Reife | September – Oktober |
Essbar | ja |
Die Heimat der Schwarznuss bzw. des Amerikanischen Nussbaums ist der Osten Nordamerikas, wo sie bis auf 1.200 m ü. NN ein großes Verbreitungsgebiet mit erheblichen klimatischen Unterschieden besiedelt. Häufig sind Vergesellschaftungen mit der Weißesche (Fraxinus americana) und dem Tulpenbaum (Lirodendron tulipifera). In Deutschland ist sie schon seit über 300 Jahren zunächst als Parkbaum zu finden gewesen. Die ersten forstlichen Versuchsanbauten wurden im 19. Jahrhundert in den Rhein- und Donau-Auwäldern und im Elsass durchgeführt.
Schon damals galt die Schwarznuss als vielversprechende, wertvolle Baumart, jedoch waren die Herkünfte sehr inhomogen und teilweise unbekannt, sodass die Wuchsleistungen und die Vitalität sehr unterschiedlich ausfielen. Erst 1991 wurde durch die Initiative IG Nuss wieder auf ein Einführen der Nussbäume in den deutschen Wald aufmerksam gemacht. Inzwischen existieren in Deutschland mehrere Saatgutbestände (z. B. Forstbezirk Lampertheim, Kaiserstuhl Südbaden).
Auf optimalen Standorten ist die Schwarznuss schnellwüchsig (bis zu 1,3 m pro Jahr) und erreicht Höhen von bis zu 45 m und einen BHD von über 2 m. Durchschnittliche Höhen belaufen sich auf 20 – 30 m mit 1 – 2,5 m Stammdurchmesser.
Durch ihre breite klimatische Standortsamplitude verträgt die Schwarznuss die Klimaextreme Dürre und Kälte sehr gut. Zusätzlich verträgt sie zeitweise Überflutungen. Mit diesen Eigenschaften ist die Schwarznuss gut für die künftigen klimatischen Veränderungen gerüstet. Neben der Eignung als Klimabaum bietet sie auch noch ein wertvolles und gefragtes Holz, welches als Austauschholz für die immer weiter schwindenden Tropenholzvorräte gilt. Nicht nur die Wertleistung kann überzeugen, auch die Wuchsleistung übertrifft die der heimischen Laubbaumarten.
Standorte, die für einen sinnvollen Anbau der Schwarznuss geeignet sind, sind eher vom geringeren Ausmaß, sodass ein großflächiger Anbau nicht infrage kommt. In Nordamerika erfolgt das Ausbringen zudem kleinbeständig bzw. truppweise. So bietet auch die Art der Bestandesbegründung eine günstige und gut kontrollierbare Ergänzung zu den heimischen Baumarten. Auch ein sicherer Pflanzenbezug stellt bei den Nussbäumen kein Problem mehr dar, da in Frankreich zahlreiche Plantagen für die Saatguternte zur Verfügung stehen.
Für einen erfolgreichen Anbau benötigt die sehr anspruchsvolle Schwarznuss tiefgründige, gut drainierte, feuchte, nährstoffreiche Lehmböden, idealerweise auf Kalk. Geeignete Standorte sind Niederungen in Auwäldern bzw. ehemalige Eschenstandorte. Hier kann sie ihre maximale Volumen- und Wertleistung ausschöpfen. J. nigra bildet ein kräftiges Pfahlwurzelsystem aus mit einer überaus langen Hauptwurzel, welche bei einjährigen Pflanzen bis zu 50 cm lang (!) sein kann.
Die Schwarznuss bildet, wie auch viele weitere Nussbaumarten, den Carbonylfarbstoff Juglon, welcher für bestimmte Pflanzen phytotoxisch wirken kann. Juglon dient den Nussbäumen dazu, eventuelle Konkurrenzvegetation durch eine Behinderung der Wurzelbildung einzuschränken. Durch Auswaschung und Ausscheidung über die Wurzeln gelangt der Stoff in den Boden. Dies muss bei der Bestandesbegründung mit der Schwarznuss beachtet werden. Viele Laubbäume werden durch die Juglonbildung allerdings nicht merklich beeinflusst.
Empfindlich zeigt sich die Schwarznuss gegenüber Früh- und Spätfrost, was mit zunehmenden Alter allerdings abnimmt. Im Jungstadium sollte ebenfalls auf die Vermeidung von dichtem Grasfilz oder Begleitvegetation (Seitendruck) geachtet werden, da die Pflanzen sonst verhocken und ungünstige Wuchsformen ausbilden.
Eine nennenswerte Krankheit wäre die Tausend-Krebs-Krankheit (Thousand cankers disease, kurz TCD), welche vom auf Nussbäume spezialisierten Pilz Geosmithia morbida mithilfe des Käfers Pityophtorus juglandis als Vektor verursacht wird. An Schwarznuss-Beständen wurde ein Befall noch nicht registriert. In Italien konnte ein Vorkommen, welches vermutlich durch Holzimporte eingeschleppt wurde, und eine folgende Ausbreitung erfolgreich bekämpft und unterbunden werden. Ansonsten ist die Gefährdung durch Pilz- und Bakterienbefall gering.
Für eine Bestandesbegründung und die waldbaulichen Maßnahmen mit der Schwarznuss in Deutschland gibt es bereits Empfehlungen und Merkblätter der Forstlichen Versuchsanstalten. Bei der Pflege der Schwarznuss-Bestände liegt das Hauptaugenmerk immer bei der Förderung des Kronenausbaus, welche bereits in frühen Jahren notwendig ist.
Eine End- bzw. Zielstärkennutzung ist bereits ab einem Alter von 60 Jahren möglich.
Das ansprechende dunkle, schokobraune Kernholz ist zwar ausgestattet mit für den Konstruktions-Bereich günstigen sehr guten Festigkeitseigenschaften (vergleichbar mit Weiß-Eiche, jedoch zäher und biegsamer), findet aber aktuell die meiste Verwendung im dekorativen Bereich und als Ausstattungsholz. Überwiegend wird es als Furnierholz, aber auch als Holz für Möbel, Pianos, Gehäuse, Paneele oder Wandverkleidungen genutzt.
Da es sich kaum bis gar nicht verzieht und trotz seiner Zähigkeit und Festigkeit sehr gut bearbeite lässt, wird es sehr häufig für Gewehrschäfte oder Drechselarbeiten verwendet.
Ehring, A.; Keller, O. (2010): Der Schwarznussbaum (Juglans nigra): Wertvoll, aber mit hohen Ansprüchen. Wald Holz 91, 5: 25-28.
Ehring, A.; Steinacker, L.; Nagel, R. V. (2019): Anbau von Schwarznuss und Hybridnuss - Wissenschaftliche Erkenntnisse und waldbauliche Erfahrungen. Mitteilungen der Gesellschaft zur Förderung schnellwachsender Baumarten in Norddeutschland e.V. Heft 6/2019, 16 S.
GD-Holz (2020): Nussbaum (amerikanisch) – Holz-ABC. https://www.gdholz.net/holz-abc/nussbaum-amerikanisch.html.
Hessenforst (2020): Die Schwarznuss im Forstamt Lampertheim – Steckbrief einer wertvollen Gastbaumart. IG Nuss, Hessenforst. http://ig-nuss.de/schwarznuss.htm.
Mettendorf, B. (2016): Eingeführte Baumarten als Alternative zur Esche. AFZ-DerWald 08/2016, S. 13-17.
Roloff, A.; Bärtels, A. (2008): Flora der Gehölze – Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. Verlag Ulmer, 4. Auflage. ISBN: 978-3-8001-8246-6.
Schütt, P.; Schmuck, H. J.; Stimm, B. (2013): Lexikon der Baum- und Straucharten – Das Standardwerk der Forstbotanik. Nikol Verlag, 2. Auflage. ISBN: 978-3-86820-123-9.
Steinacker, L.; Bachmann, M. (2004): Schwarznuss – ein wertvoller Waldbaum. LWF aktuell 47, S. 35.
Steinacker, L.; Klemmt, H. J.; Pretzsch, H. (2008): Wachstum von Schwarznuss und Hybridnuss in Bayern. AFZ-DerWald 2008.